Fundament


Thesen

Affektkontrolltraining ist eine Übungsmethode, bei der Konfliktbewältigungsstrategien mit Hilfe von Körperübungen entdeckt und trainiert werden. Oft ist Bewegung ein nützlicher und einfacher Weg, um scheinbar unüberwindliche Probleme mit leichten Übungen erkennbar und konkret „begreifbar“ zu machen. Sanftes, fast meditatives Training und intensives, dynamisches Miteinander bilden den Rahmen für die Begegnung mit Angst, Neugier, Schmerz und Freude, mit Wut und Trauer, mit tiefen Gefühlen und Lebenswünschen. Es ist ein anstrengender, aber lohnender Versuch, neue Zuversicht und alte, längst vergessen geglaubte Kraft zu entwickeln.

Affekte, primäre Motivationskräfte, führen ungezügelt oft zu:

  • Wut: Gewalt
  • Überraschung: Schreck, Panik
  • Trauer: Depression
  • Angst: Isolation
  • Freude: Manie
  • Neugier: Distanzverlust
  • Ekel: Abwertung

Natürlich ist es nicht möglich innerhalb kurzer Zeit „Schnellösch-Kenntnisse“ zu erwerben. Aber in den ruhigen Zeiten können wir Schutz- bzw. Präventionsstrategien erlernen, die wir im „Ernstfall“ sofort zur Verfügung haben (vgl. Deichschutz oder Schleuderkurse)

  • Oft wirkt ein Problem wie eine übermächtige Kraft.
  • Es scheint unüberwindlich, das Gemüt wird düster und die Balance geht verloren.
  • Nicht selten macht sich Resignation breit und die ganze Lebensfreude scheint zu schwinden.
  • Schlechte Gefühle überfluten die Seele und zwingen sie in die Knie.
  • Kontrollverlust droht.

Kontrolle

  • selbstbewusst beobachten
  • abgrenzen können
  • Handlungshoheit behalten
  • vorausschauendes Planen
  • Auswege kennen

Training

  • Findet regelmäßig und konzentriert statt.
  • Prozess ohne Ende
  • Es ist erlernbar und entwicklungsfähig.
  • inneren und äußeren Ressourcen angepasst
  • fordert und fördert den ganzen Menschen
  • lässt aus Wünschen Ziele werden

Wie macht man das?

  • die hellen und dunklen Seiten „an einen Tisch“ holen
  • die lebensfreundlichen Kräfte daraus bündeln
  • die schädlichen Kräfte „in ihre Schranken“ verweisen

Unser Menschenbild

  • Körper und Seele sind zwei Erscheinungsformen eines Menschen.
  • Beide sind sowohl Spiegel als auch Pforte der verborgenen Seiten (Schatten).
  • Alle grundsätzlichen Fähigkeiten und Handlungen sind ursprünglich senso-motorisch entwickelt.
  • Der Leib weiß alles“
  • Der Mensch wird nicht aufgeteilt in Körper, Verstand, Psyche und Geist.
  • Seelisches Geschehen prägt den Körper; körperliches Geschehen prägt die Seele.
  • Bewegung ist elementarer Bestandteil von Kommunikation. Jeder zwischenmenschliche Kontakt ist auch leibliche (nonverbale) Kommunikation.
  • Schattenseiten sind gleich wichtig und wertvoll („den Tiger reiten lernen“); Jeder Mensch ist potentiell Täter und Opfer von Gewalt.
  • achte den Täter und ächte die Tat“
  • Gewalt ist eine mögliche Lösung (aber die „Allerletzte“).
  • Ein jeder hat alles was er braucht, um Konflikte zu lösen.
  • Kommunikation findet immer in vier Bereichen statt:
    • Sensomotorisch: Bewegung, Bewegungsmuster, Haltung
    • Spirituell: Glauben, Sinnsuche (Wozu, Warum…), Werte, Weltbild
    • Kognitiv: Sprache, Verstand, Denken, Wissen
    • Emotional: Gefühle, Empfindungsbewertungen

Wie Kommunikation gelingt

Kommunikation gelingt nur, wenn auf eine Aktion mindestens auf einer dieser Ebenen eine konstruktive Reaktion möglich ist. Konstruktives soziales Handeln ist Grundlage und Folge des respektvollen Umgangs mit allem Lebendigen. Das Training wirkt im Wesentlichen im Bereich „Reiz-Bewertung“ und „Haltungs-Schulung“

Die Ähnlichkeiten und Parallelen zwischen sensomotorischer, intrapsychischer und interaktioneller Bewegung erleichtern Einsicht in die Möglichkeit von Veränderung. Die Analogie von körperlichem und seelischem Geschehen werden bewusst erlebt und erkannt.

So wird ein Spannungsbogen nicht nur aushaltbar sondern auch handhabbar und damit beeinflussbar und entwicklungsfähig.

Natürlich ist es nicht möglich innerhalb kurzer Zeit „Schnellösch-Kenntnisse“ zu erwerben. Aber in den ruhigen Zeiten können wir Schutz- bzw. Präventionsstrategien erlernen, die wir im „Ernstfall“ sofort zur Verfügung haben (vgl. Deichschutz oder Schleuderkurse)