Ausgangslage
ist, dass ein Klient von unserer WG, ein 19-jähriger Mann, afghanischer Abstammung, polythraumatisiert, die Diagnose Lymphdrüsenkrebs erhielt. Seit ca. 2 1/2 Monaten ist er stationär im Spital aufgenommen. Um überhaupt Therapien durchführen zu können und die Compliance aufrecht zu erhalten, braucht er täglich 1:1 Betreuung im Spital von uns. Noch dazu steht, da er auf der Onkologie untergebracht ist, kein psychiatrisches Fachpersonal zur Verfügung. Durch die eingene Stimmung und die hohe Sterberate auf dieser Abteilung, sind wir nur zu Viert von einem 16-köpfigen Team, die sich diese Herausforderung zutrauen und sich dieser stellen.
Die Belastung ist auch für die weiteren 6 Bewohner der WG spürbar und macht die Betreuung dieser auch herausfordernder. Nach ca. 3 Wochen der Aufnahme im Spital, erhielten wir das Angebot, ihn in einem Kinderspital unterzubringen. Wie ich diese Nachricht erfuhr und wir im Team daüber diskutierten, war die Entscheidung für mich recht rasch und klar, was für mich in der Betreuung als auch für den Klienten die Vor- und Nachteile sind.
Wie ich zu meiner Entscheidungsfindung kam, wurde mir erst bewusst, als mich mein Team ansprach, wie ich so schnell zu einer Entscheidung kam. Denn ich überlegte mir, was gibt mir in seiner Betreuung Sicherheit und Stabilität? Was stabilisiert den Klienten und gibt ihm Sicherheit bei der jetzigen Unterbringung? Ich verschaffte mir einen Überblick, was ist weiter dazu nötig um dies zu gewährleisten und auch uns 4 Personen weiter zu befähigen, ihn in dieser, ca. 1-jährigen Therapie/Genesungszeit gut zu begleiten.
Wofür müssen wir für uns, mit ihm kämpfen und es durchsetzen um dies zu ermöglichen.
Und gleichzeitig wendig und anpassungsfähig sein zu können/bleiben.
Unter dieser kurzen Erklärung stellte ich freudig fest, dass ich im Unterbewusstsein
die Entscheidungsfindung auf der Ebene der vier Tiere und allen Ebenen, wie es sich anfühlt,….., fand.
Danach leitete ich kurz das Team an, um für sich persönlich alle Aspekte eines Spitalwechsels durch zu gehen (welcher sich im ersten Moment sehr verlockend anhörte). Woraufhin einstimmig beschlossen wurde, dass der Klient auf der Onkologie des Universitätsklinikums bleibt.
Einfach eine schöne Erfahrung.