DIE TIERBILDER

Bereits in ganz frühen Quellen wird von Qigong Tanz und der Nachahmung von Tierbewegungen berichtet, um in Einklang mit der Natur zu kommen. Kulturelle Einflüsse prägten über die Jahrhunderte hinweg unterschiedliche Stilrichtungen. Es entstand eine Vielzahl verschiedener Übungen. Auf den berühmten chinesischen Arzt Hua To geht das Spiel der Tiere zurück, das er durch Beobachtung und Nachahmung von Tieren entwickelte, um Krankheiten zu heilen, die Gesundheit zu stärken und mehr Beweglichkeit zu erlangen. Diese Übungsmethode hat im Laufe der Zeit unterschiedliche Ausrichtungen erfahren.

Die vier elementaren Ebenen menschlichen Handelns werden über vier Tierbilder angesprochen.

Der Bär

Steht für die Erdung, den guten Bodenkontakt, die Stärke, die aus der weichen „satten“ Positionierung entsteht. Wir können Standfestigkeit und innere Ruhe erfahren. Im Alltag kann die Erinnerung an die Übung helfen, in Stresssituationen neue Reaktionen zu entwickeln, aus der Ruhe Kraft zu schöpfen, mit mehr Gelassenheit passiven Konfrontationen zu begegnen. Die Bereitschaft zu aktiver Konfrontation kann durch Selbstsicherheit gestärkt werden.

Sensomotorische Ebene: Stabilität

• Innere Achtsamkeit, Selbstbeobachtung
• Entdecken von Ressourcen
• Strukturen schätzen und pflegen
• Aufbau einer Beziehung zum Wegbegleiter / Therapeut / Lehrer
• Basis schaffen

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Der Kranich

Steht für die Aufrichtung und Weite, Sanftheit und Leichtigkeit. Seine Bewegungen sind elegant und mühelos. Wir können lernen, welche Kraft aus der Leichtigkeit entstehen kann. Im Öffnen der Kranichschwingen entsteht Raum, den wir besser ausfüllen können, wenn sich Verspannungen lösen. Im freien Flug des Kranichs können Situationen genauer überblickt und neue Standpunkte eingenommen werden. Das Bedürfnis nach Loslösung von Einengung, nach Erlösung und Befreiung wird im Tanz der Kraniche erlebt. Das bekannte chinesische Bild des „Unsterblichen, der auf den Schwingen des Kranichs reitet“, weckt Sehnsüchte nach spiritueller Geborgenheit.

Spirituelle Ebene: Aufrichtung

• Sinnhaftigkeit, Visionen entwickeln
• Überblick, äußere Achtsamkeit
• Perspektiven erkennen und verändern
• Partnerarbeit

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Der Tiger

Steht für Präsenz, natürliche Autorität und Souveränität. Er verkörpert Mut, Entschlossenheit und Geschmeidigkeit. Macht, Gefährlichkeit, Aggression, Zerstörungswut, effektives Jagen, blitzschnelles Zerfetzen mit absolut tödlichem Prankenhieb sind ebenfalls Aspekte, die wir im Bild des Tigers erleben und lernen als Teil von uns anzunehmen. Es ist erlernenswert, auch in schwierigen Situationen unsere Kraft zeigen und innerlich entspannt bleiben zu können. Wohltemperierte Wildheit, veredelte Tigerkraft nutzt Aggression für kreative Lösungen, nicht für Zerstörung.

Kognitive Ebene: Präsenz

• Durchsetzungsvermögen, Tatkraft
• Konfrontationsbereitschaft und -fähigkeit
• Kräfte verstärken und akzeptieren
• Besprechung, Verarbeitung (präzises „Zerlegen“) des Erlebten
• Klare Auseinandersetzung

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Die Schlange

Steht für Beweglichkeit, Geschmeidigkeit und Sinnlichkeit. Durch das Abstreifen von alten Gewohnheiten kann Raum für Neues entstehen. Die Freude an Sinnlichkeit, die eigene Haltung zu Eros kann reflektiert werden.

Emotionale Ebene – Beweglichkeit

• Häutung
• Gefühle annehmen und integrieren
• Sinnlichkeit, Genuss, Sexus, Eros
• Lebenslust, Lebensfreude
• Integration des Erlebten

Das „fünfte Element“, die Quintessenz, ergibt sich aus der gesunden, individuellen Mischung der vier Elemente.

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Urbilder

Urängste, Urbewegungen, Urbilder, sind in unserer psychischen und motorischen Erinnerung gespeichert. Die Tierbilder bieten eine behutsame und auch lustvolle Annäherung an Ursprünglichkeit und Vitalenergie.
Yin und Yang

Jedes Tierbild beinhaltet Yin- und Yangaspekte, helle und dunkle Seiten. Licht und Schatten verbinden sich zum einem „Ganzen“.